Bensheimer Kita-Kinder sammeln 3000 Euro für die Ukraine
erschienen am 11.3.2022 im Bergsträßer Anzeiger
Bei einem Friedenszug durch die Bensheimer Innenstadt haben Eltern und Kinder des Familienzentrums Sankt Albertus Spenden für die Ukraine gesammelt. © Neu
Bensheim. Das Projekt lebt weiter: Die 5000 Tauben, die in einer kunstvollen Installation des Familienzentrums Kindertagesstätte Sankt Albertus – zu einem Vogelschwarm vereint – fast ein Jahr lang in der katholischen Pfarrkirche Sankt Georg in luftiger Höhe von der Decke ragten, sind zu einem weiteren Flug aufgebrochen: aus Solidarität für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine.
Erwartungen übertroffen
Einen Friedenszug startend, übertraf die Welle der Hilfs- und Spendenbereitschaft alle Erwartungen. Mehr als 3000 Euro hat das Familienzentrum am Samstag binnen vier Stunden eingenommen. Und die einzigartigen Tauben, die einzeln oder mehrere, zu einer Kette miteinander verbunden, verkauft wurden, haben auf diesem Wege ein neues Zuhause gefunden.
Das Geld kommt direkt dem vom Krieg geschüttelten Land zugute, den notleidenden Menschen, die ausgebombt, geflüchtet, heimatlos sind. In den nächsten Tagen wird sich ein privat organisierter Transport auf den Weg machen an die slowakisch-ukrainische Grenze, der Partnerstadt von Darmstadt, Ushgorod, mit einer Wagenladung lebensnotwendigster Hilfsgüter wie Grundnahrungsmittel an Bord. Großer Bedeutung kommen in der aktuellen Situation den Suppenküchen zu, um die Kriegsopfer mit einem warmen Essen zu versorgen.
„Frieden für die Ukraine – Frieden für uns alle“ stand inmitten der Fußgängerzone weithin sichtbar auf Plakaten in großen Lettern in den Landesfarben der Ukraine geschrieben. Kinder und Eltern des Familienzentrums zogen durch die Innenstadt, um ihre Solidarität zu bekunden. „Stop“ stand auf einem weiteren Bild in einem satten Rot zu lesen – als leidenschaftlicher Appell verstehend, den Kriegshandlungen von Putin ein Ende zu setzen.
Ihren Stand hatte die Albertus-Kita am „Haus Fleck“ aufgebaut. Erzieherinnen im Schulterschluss mit den Eltern, die sich in gewohnter Manier zahlreich am Verkauf der Origami-Tauben engagierten. Ein Familienzentrum eben, im besten Sinne des Wortes.
Kein Wunder, dass der „Albertus“-Friedenszug am Wochenende nicht nur auf Bensheim beschränkt war. Der ehemalige Stadtpfarrer von Sankt Georg, Thomas Catta, damals Mitinitiator des einzigartigen Projekts, veranstaltete an seiner neuen Wirkungsstätte nahezu zeitgleich eine Benefizaktion. Auch im rheinland-pfälzischen Nierstein, dorthin gingen einige der Tauben auf Reisen, kam eine stattliche Summe durch den Verkauf eben jener zusammen. Doch damit nicht genug: Einige Bensheimer Unternehmen und gemeinnützige Organisationen haben einige Exemplare an ihren Stätten aufgehängt, um auf das Ereignis aufmerksam zu machen.
Tauben weiterhin erhältlich Wer den Friedenszug der Albertus- …
Tauben weiterhin erhältlich Wer den Friedenszug der Albertus- Kita und des Familienzentrums unterstützen möchte und somit seine Solidarität mit den Menschen in der Ukraine bekundet, kann dies tun: Die Tauben werden weiter auf
Am Familienzentrum in der Heidelberger Straße kündeten die Origami-Tauben schon Tage zuvor von dem bevorstehenden Friedenszug.
Ein weiteres nachhaltiges Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine hatte die Kita zudem mit ihrer von den Albertus-Kindern vor einiger Zeit eigens gestalteten Friedensflagge gesetzt, die an der Außenfassade der Einrichtung herabgelassen wurde. Das Banner, bewusst mit einem Himmelblau als tragende Farbe gestaltet, zeigt den Erdball, umgeben von weißen Tauben, Kindern, die einander die Hände reichen, einem roten Herz und Fingerabdrücken, darf als bildliche Mahnung verstanden werden, dass Krieg die grausamste aller Mächte ist.
Auch im Kita-Alltag beschäftigen sich die Kinder auf vielfältige Weise mit dem Krieg: Sie sprechen mit ihren Erzieherinnen über die Geschehnisse und verleihen ihrer Sehnsucht nach Frieden, ihren Gedanken und Hoffnungen in selbst gemalten Bildern Ausdruck. / ul